Gessnerallee
Zürich

Shazalakazoo aus Belgrad produzieren seit 1998 elektronische Musik und treten seit 2000 live auf. Gegründet wurde die Gruppe von Milan Djurić (USB-Klarinette, Plastikknöpfe, Fader, Silikon Chips, Gesang und Geschrei) und Uroš Petković (Elektronische Violine, Turntablism und Silikon Chips). Die Band spielt tanzbare elektronische Bass-Musik, oft angereichert durch klassische Balkan-Sounds oder Klängen aus Lateinamerika, Afrika und dem mittleren Osten, woraus die einzigartige Mischung entsteht, die sie „Folkstep“ nennen. So auch auf ihrem aktuellen Album «Karton City Boom».

Die Produktion Elektronischer Musik war lange ein Privileg der Bewohner reicherer Länder oder der Oberschicht in ärmeren. Mit der generellen Verbilligung und Zugänglichkeit von Computer Equipment und zugehörigen Musik-Tools gibt es seit kurzem – zum ersten mal – elektronische Musik produziert von unterprivilegierten Menschen. Entsprechend sprudeln neue Trends aus den Armenvierteln rund um den Globus. So geschehen mit dem Baile Funk aus den brasilianischen Favelas oder Kuduro aus den Slums Angolas. Es gibt Kwaito und Shangaan Electro aus den südafrikanischen Townships und Tavalla aus den Kartonstädten des Balkans. Newcomer aus all diesen Regionen gehen nach fast identischer Methode vor, um ihre Musik zu produzieren. Zuerst erstellen sie einen elektronischen Beat auf dem Computer, zu dem sie lokale traditionelle Elemente hinzufügen. Zum Schluss wird Gesang darüber aufgenommen. So entstehen zahlreiche variierende Musikszenen, über den Globus verstreut, die sich in gewissem Sinne sehr stark ähneln. Die Idee des Albums «Karton City Boom» ist es, Elemente dieser frischen elektronischen Musikszenen der Entwicklungsländer und ihrer Diaspora mit den Trends ihrer Äquivalente aus dem Balkan zu mischen. Das Resultat ist der boomende Sound der Kartonstädte, wie die Belgrader ihre Slums nennen. Enjoy the Karton City Boom.