Gessnerallee
Zürich

Fundamentalisten

Schauplatz International

Wie man über den Frachter vor der Küste Englands und dessen Kapitän in einer Zeitungsmeldung zwischen den Jahren geschrieben hatte, so hätte man auch über sie schreiben können: meisterlich gestrandet, eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht. Denn «Fundamentalisten» ist eine Arbeit über die fanatische Suche nach der Wahrheit im künstlerischen Ausdruck, nach der radikalen Redlichkeit in der Lüge. Wir schauen auf eine Mondlandschaft mit einer fast verlassenen Sprachforschungsstation und hören einen Text, der aus scheinbar unendlicher Distanz die persönlichen und globalen Ereignisse einer zerbrechenden Welt schildert.
Schauplatz International setzt sich dabei mit Eugène Viollet-Le-Duc und John Ruskin, zwei historischen Figuren aus dem 19. Jahrhundert, auseinander. Sie greifen zu auf die Werke Halldor Laxness, dem einzigen isländischen Nobelpreisträger, sowie auf Werner Herzog, James Webb und den radikalen Subjektivismus Karl Ove Knausgards und entwerfen mit dieser Arbeit eine Text-, Bild- und Klangwelt, aus der man nicht mehr auftauchen möchte.

Die Gruppe Schauplatz International - über die «Der Bund» sagt, dass sie in Gebiete der künstlerischen Selbstreflexion vordringe, die andere Gruppen nicht ohne zusätzlichen Sauerstoff bewältigen würden - zeigt mit «Fundamentalisten», nach «Idealisten», den mittleren Teil einer Trilogie, die im 2016 mit dem Stück «Egoisten» ihren Abschluss finden wird.

In Deutsch mit isländischer Simultanübersetzung

Credits

November
27 Fr Halle
20.00
28 Sa Halle
20.00