Gessnerallee
Zürich

Some use for your broken clay pots

Christophe Meierhans

Das demokratische System der Schweiz und damit das hohe Mass, in dem die Bürger_innen in den politischen Prozess einbezogen sind, gelten als vorbildlich. Aber zunehmend wird dieses System in Frage gestellt. Der in Brüssel lebende Schweizer Performer Christophe Meierhans ist sich sicher: Es gibt eine bessere Alternative zu den heutigen demokratischen Verfassungen: Zusammen mit Politikwissenschaftlern und Juristen hat er eine komplett neue Verfassung für ein völlig anderes politisches System ausgearbeitet, ausgehend von der antiken Praxis des Scherbengerichts. In 350 Artikeln entwirft er gesellschaftliche Strukturen, die auf Teilhabe, Rotation und politischer Verantwortung jedes Bürgers beruhen. Diese Verfassung dient als Szenario für sein Theaterstück, das Fragen danach provoziert, wie unsere Gesellschaft funktioniert und wie wir leben wollen. Im geschützten Rahmen des Theaters werden Denkräume über die grundsätzliche Natur von Repräsentation, Gerechtigkeit und politischer Willensbildung eröffnet.

Die Gessnerallee präsentiert diese Arbeit fünf Tage vor der umstrittenen Durchsetzungsinitiative der SVP über welche am 28 Februar 2016 abgestimmt wird. Spätestens jetzt sollten wir über politische Systeme, Vorgänge und Möglichkeiten diskutieren, Protest einlegen und Neues erfinden.


Der in Genf geborenen Christophe Meierhans arbeitet mit und in Performances, Öffentlichen Räumen, Theatern, Installationen, Sound, Musik und Video. Er ist Mitbegründer des Audio-Performance-Duos «Tape That» und des Brüsseler Performancekollektivs C&H, mit dem er zwischen 2000 und 2012 diverse Projekte realisierte, darunter die mehrjährige urbane Intervention «Postcards From The Future».

 

Credits

Februar
23 Di Halle
20.00