Gessnerallee
Zürich

Dame Gothel... it hurts to be beautiful

Anna Natt (Berlin)

Meine Grossmutter las mir früher oft das Märchen von Rapunzel vor. Ich erinnere mich daran, wie leidenschaftlich sie vom Verlangen der schwangeren Frau nach Rapunzel erzählte. Es waren die einzigen Momente, in denen ich sie so etwas wie Verlangen ausdrücken hörte und eine Ahnung davon bekam, dass es hinter ihrer korrekten und anständigen Fassade noch eine andere Seite ihres Charakters gab. Meine Grossmutter spielte eine wichtige Rolle in meiner Entwicklung und versuchte meiner Schwester und mir viele Lektionen, wie wir «richtige Damen» werden, zu erteilen. Sie arrangierte beispielsweise Abenddinners, um uns Tischmanieren beizubringen, und erklärte, wie eine Dame vorsichtig die Serviette auf ihren Schoss legen sollte, bevor sie zu essen beginnt. Sie zeigte mir, wie ich mir die Nägel richtig feile und sagte oft «wer schön sein will, muss leiden»: «it hurts to be beautiful».

Märchen wie Rapunzel spielen an magischen Orten ausserhalb des Alltäglichen, in Parallelwelten, verzauberten Wäldern, uneinnehmbaren Türmen und endlosen Wüsten. Viele dieser Märchen beschreiben, wie gefährlich es ist, dem eigenen Begehren nachzugehen. «Dame Gothel...it hurts to be beautiful» lockt das Publikum in solch eine magische Welt voller Harfen, Haare und Pferde und fragt nach dem Preis der Schönheit.

Generell gilt: 16 Franken pro Aufführung.

Freischwimmer-Festivalpass
Studierende mit Studentenausweis können das gesamte Festival für 32 Franken besuchen.
Achtung: Bei einigen Vorstellungen gibt es eine beschränkte Platzzahl. Richtet eure Passbestellungen und Reservationswünsche bitte direkt an kasse@gessnerallee.ch

 

Credits

nicht sprachbasiert
Oktober
22 Sa Halle
18.00
23 So Halle
18.00