Ausgangspunkt für Platels neue Arbeit ist die Musik von Gustav Mahler, welche eine fragmentierte Welt bis kurz vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs zeichnet. Das alltägliche Leben wurde dominiert von Globalisierung und Terrorismus, neuer Technologie und beschleunigter Kommunikationsformen. Die Welt setzte sich neu zusammen und kaum jemand wusste damit umzugehen.
Der Komponist Steven Prengels führt in seinen Soundscapes die von Mahler als einer der ersten Komponisten entwickelten Idee des Samplings weiter: hier trifft Mahlers Musik auf polyphonen afrikanischen Gesang, Kuhglockenklänge und Geräusche schlafender Tiere. Diese erklingen in dem von Künstlerin Berlinde De Bruyckere entworfen Bühnenraum: einem Ort an dem Leiden rituell formuliert wird. Hier durchleben die Körper der neun Tänzer_innen Stadien von Exzess, Leiden und bis ins Obszöne reichende Lust.
Doch trotz der eingeschriebenen Gewalt ist «nicht schlafen» durchzogen von der zaghaften Hoffnung, dass der Mensch nicht aufs Neue grossräumigen Vernichtungsstrategien zum Opfer fallen möge.
Regie Alain Platel Komposition, musikalische Leitung Steven Prengels Kreation, Performance Bérengère Bodin, Boule Mpanya, Dario Rigaglia, David Le Borgne, Elie Tass, Ido Batash, Romain Guion, Russell Tshiebua, Samir M’Kirech Dramaturgie Hildegard De Vuyst Musikdramaturgie Jan Vandenhouwe künstlerische Assistenz Quan Bui Ngoc Bühne Berlinde De Bruyckere Licht Carlo Bourguignon Klangregie Bartold Uyttersprot Kostüm Dorine Demuynck Inspizienz Wim Van de Cappelle Fotografien Chris Van der Burght Produktionsleitung Valerie Desmet Tourmanagement Steve Deschepper Distribution Frans Brood Productions
Eine Produktion von les ballets C de la B in Koproduktion mit Ruhrtriennale, La Bâtie-Festival de Genève, TorinoDanza, la Biennale de Lyon, L’Opéra de Lille, Kampnagel Hamburg, MC93 - Maison de la Culture de la Seine-Saint-Denis, Holland Fes-tival, Ludwigsburger Schlossfestspiele, NTGent
Unterstützt von Stadt Gent, Provinz Ost-Flandern, den flämischen Behörden, Port of Ghent
Alain Platel / les ballets C de la B «nicht schlafen» wird von der Regierung Flanderns und der Flämischen Gemeinschaftskommission der Region Brüssel-Hauptstadt unterstützt
Dank an Universität Genf und Prof. Dr. Paul Simoens und Marianne Doom, Guy Cuypers und Team, Alexi Williams, Bart De Pauw, Bob und Monir, K49814, Isnelle da Silveira, Lieven Vandeweghe, Griet Callewaert, Team des Ateliers von Berlinde De Bruyckere, Pierre Philippe Hofmann, Manège de Hoefslag in De Pinte, Warner Classics
Mit freundlicher Unterstützung der SportClinic Zurich