Gessnerallee
Zürich

nicht schlafen

les ballets C de la B / Alain Platel

Ausgangspunkt für Platels neue Arbeit ist die Musik von Gustav Mahler, welche eine fragmentierte Welt bis kurz vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs zeichnet. Das alltägliche Leben wurde dominiert von Globalisierung und Terrorismus, neuer Technologie und beschleunigter Kommunikationsformen. Die Welt setzte sich neu zusammen und kaum jemand wusste damit umzugehen.

Der Komponist Steven Prengels führt in seinen Soundscapes die von Mahler als einer der ersten Komponisten entwickelten Idee des Samplings weiter: hier trifft Mahlers Musik auf polyphonen afrikanischen Gesang, Kuhglockenklänge und Geräusche schlafender Tiere. Diese erklingen in dem von Künstlerin Berlinde De Bruyckere entworfen Bühnenraum: einem Ort an dem Leiden rituell formuliert wird. Hier durchleben die Körper der neun Tänzer_innen Stadien von Exzess, Leiden und bis ins Obszöne reichende Lust.

Doch trotz der eingeschriebenen Gewalt ist «nicht schlafen» durchzogen von der zaghaften Hoffnung, dass der Mensch nicht aufs Neue grossräumigen Vernichtungsstrategien zum Opfer fallen möge.

 

Credits

→ keine besonderen Sprachkentnisse erforderlich
Juni
16 Fr Halle
20.00
17 Sa Halle
20.00