Gessnerallee
Zürich

Manolo Panic

Konzert

Gradlinig und charaktervoll. Das ist Manolo Panic. Nach ihrem vielseitigen und von Publikum wie Kritik durchwegs positiv aufgenommenen Debut «Helpless and Strange» legt die Indie-Rock-Formation eine Schippe drauf. Kompromissloser soll ihre Musik sein, mitreissen, etwas bedeuten. Mike Fiedler drischt auf die Drums ein und nimmt, was er kriegen kann. Janick Zumofen spielt seine Telecaster am Rande des Verarbeitbaren, am Bass hält Raphael Aardoom alles zusammen. Ramon Margharitis’ warme Charakterstimme und seine persönlichen Texte verleihen dem Ganzen die nötige Erdung. Zusammen erschaffen sie immer wieder neu zu entdeckende Soundlandschaften mit Wiedererkennungswert zu jeder Sekunde.

Mit der Vergangenheit abschliessen oder ihr nachjagen? Auf Chinchilla, dem Zweitling der Schweizer Indie-Rock Helden Manolo Panic, entscheidet sich die Band für ersteres. Der Sound ist roher als auf ihrem Debut-Album und der kürzlich veröffentlichten EP. Die Texte sind eindeutiger, die Stirn glänzt etwas mehr als die Schuhe. Schmierig verzerrte Gitarren, durch den Fleischwolf gedrehte Drums und das wiederkehrende Motiv des Ortes, an dem man lieber nicht wäre, stehen exemplarisch für die vorherrschende Aufbruchsstimmung. Trotzdem wagt Sänger Ramon Margharitis einige Blicke zurück und fragt sich, was es bedeuten würde, zu bleiben und ob sich vielleicht sogar ein Kampf lohnen würde. Eine gewisse Zerrissenheit präsentiert sich also in den Texten. Musikalisch regiert aber ein umso grösserer Reichtum an Abwechslung das Album. Und Manolo Panic können vieles.

März
03 Fr Stall 6
21.30