Show and Tell
Simone Aughterlony & Phil Hayes
«Show and Tell» ist ein Experiment, das die fragile Beziehung zwischen Sagen und Tun untersucht. Simone Aughterlony und Phil Hayes gehen der vorgeblichen Rangordnung beider Kommunikationsformen nach und entwerfen eine Praxis von Dialog, in der Sinn und sinnliche Empfindung gleich viel Gewicht haben. Was auf den ersten Blick wie eine forcierte Trennung erscheint, entpuppt sich als Einladung an das Publikum, die Möglichkeiten zweier unterschiedlicher Formen von Aufmerksamkeit wahrzunehmen. Wir begegnen der (his)story eines Körpers und einem Körper, der (her)story erzählt.
Credits
In «Show and Tell» tun Simone Aughterlony und Phil Hayes, was sie sagen, und sie sagen, was sie tun. Dieses Paradox ist keineswegs redundant, sondern eine spielerische Strategie. Denn von getrennten Territorien aus eröffnet «Show and Tell» einen geteilten Raum der Aushandlung, in dem Sprache und Bewegung abseits gewohnter Hierarchien in eine Politik der Interaktion eintreten. Während sie ihren Körper als viele Körper artikuliert, versucht er als Herzschlag-Pirat, den Organis- mus des Publikums zu kapern. Ihre Präsenz kontaminiert seine Stimme, die wiederum ihre Handlungen auseinander nimmt und ihnen suggestiv Bedeutung andichtet. Letztlich beide GeschichtenerzählerIn und Show(wo)man, vermessen Aughterlony und Hayes die Geschichte(n) eines Körpers, der nie einfach gegeben ist, sondern vor allem in Momenten des Zusammenbruchs in unser Bewusstsein tritt. Dieser Körper ist der stille Protagonist, der imaginäre Dritte in diesem Duett. Seine Biografie schreibt er in aussagekräftigen Narben und Krankheiten. Er blutet und heilt, wächst und zerfällt – spektakulär authentisch. Oder wirklich fantastisch?
Konzept Simone Aughterlony Performance Simone Aughterlony & Phil Hayes Dramaturgische Beratung Constanze Schellow, Jorge León Kostüm Judith Steinmann Bühne Janina Audick Lichtdesign Florian Bach Ton Susanne Affolter Produktion Anna Wagner Eine Produktion von Verein für allgemeines Wohl Koproduktion La Bâtie – Festival de Genève, Gessnerallee Zürich, Hebbel am Ufer Berlin Gefördert von Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung
in englischer Sprache