NECROPOLIS bedeutet Stadt der Toten. Diese Performance spricht über die Menschen, die während ihrer Reise nach Europa gestorben sind. Der Performer Arkadi Zaides nutzt eine Liste von Flüchtlingen und Migranten, die nach Europa kommen wollten und unterwegs gestorben sind. Mit dieser Liste zeigt er uns, wo in unserer Umgebung diese Toten liegen. Arkadi Zaides will uns damit zeigen, dass wir alle Verantwortung für das Verhalten von uns Menschen tragen.
Seit 1993 stellt UNITED for Intercultural Action, ein Netzwerk von hunderten antirassistischen Organisationen aus ganz Europa, eine Liste von Geflüchteten und Migrant*innen zusammen, die auf dem Weg zum Kontinent ihr Leben verloren haben. Arkadi Zaides und sein Team nutzen die Liste als Ausgangspunkt, um in die Praxis der Forensik einzutauchen und ein neues virtuelles Depot zu konzipieren, das die sterblichen Überreste der vielen dokumentiert, deren Tod bis heute meist unerkannt bleibt. Jede Performance konfrontiert das Publikum mit Daten, die in der Nähe des Aufführungsortes gesammelt wurden und nutzt choreografische Mittel, um uns dazu zu bringen, unsere kollektive ethische Verantwortung zu hinterfragen. Das wachsende Archiv, die Landkarte, die unsichtbare Landschaft, die so entsteht, erstreckt sich in alle Richtungen über Raum und Zeit und verknüpft die Mythologien, Geschichten, Geografien und Anatomien derer, denen der Zutritt zu NECROPOLIS gewährt wurde. Den Körpern, die als Leichen nach Europa eingelassen werden, muss die Bewegungsfreiheit zurückgegeben werden. Und obwohl es in der Stadt der Toten keinen Körper mehr gibt, der tanzt, ist es genau dieser Nicht-Körper, dieser Körper der Körper - der Körper von NECROPOLIS -, den Arkadi Zaides wieder zum Leben erwecken will.
Konzept und Regie | Arkadi Zaides |
Dramaturgie, Text, Stimme | Igor Dobricic |
Regieassistenz | Emma Gioia |
Performer | Arkadi Zaides, Emma Gioia |
Skulptur | Moran Senderovich |
3D modeling | Mark Florquin |
Avatar animation | Jean Hubert |
Animationsassistenz | Thibaut Rostagnat |
Licht | Jan Mergaert |
Sound design | Asli Kobaner |
Grab Location Recherche | Aktina Stathaki, Amber Maes, Ans Van Gasse, Arkadi Zaides, Benjamin Pohlig, Bianca Frasso, Carolina-Maria Van Thillo, Doreen Kutzke, Elisa Franceschini, Elvura Quesada, Emma Gioia, Frédéric Pouillaude, Gabriel Smeets, Giorgia Mirto, Gosia Juszczak, Igor Dobricic, Joris Van Imschoot, Julia Asperska, Juliane Beck, Katia Gandolfi, Luca Lotano, Lucille Haddad, Maite Zabalza, Maria Sierra Carretero, Mercedes Roldan, Myriam Van Imschoot, Myrto Katsiki, Pepa Torres Perez, Sarah Leo, Simge Gücük, Sunniva Vikør Egenes, Yannick Bosc, Yari Stilo |
Technischer Direktor | Etienne Exbrayat |
Administration und Produktion | Simge Gücük / Institut des Croisements |
Internationale Distribution | Koen Vanhove, Anna Skonecka |
… |
Key Performance Coproduction: Théâtre de la Ville (FR), Montpellier Danse 40 Bis (FR), Charleroi Danse (BE), CCN2 Centre chorégraphique national de Grenoble (FR), les ballets C de la B (BE), Tanz im August / HAU Hebbel am Ufer (DE), La Filature – Scène nationale de Mulhouse (FR) | Residency support: CCN - Ballet de Lorraine (FR), STUK (BE), PACT Zollverein (DE), WP Zimmer (BE), Workspacebrussels (BE), Cie THOR (BE) | Support for experimentation: RAMDAM, un centre d'art (FR) |