Gessnerallee
Zürich

Stephan Stock spielt Ulysess

Stephan Stock

«Heute ist kein Tag wie jeder andere, heute ist ein besonderer Tag, der Tag an dem ich einen besonderen Tag aufführen werde.»

Der Roman «Ulysses» von James Joyce gilt unter anderem wegen der Verlagerung der Erzählperspektive auf das «Innen» des Protagonisten als wegweisend für den modernen Roman – in bis zu seinem Erscheinen nie gesehener Weise lotet er die Möglichkeit von Selbstdarstellung und -erzählung aus. Jetzt nutzt der Schauspieler Stephan Stock James Joyces Text als Absprungsfläche für das eigene wilde Denken, Sprechen, Selbstbeobachten. Stephan Stock ist Erzählender und Erlebender, er erzählt sich selbst. Und zwar seinen ganzen Tag, den Tag mit all seinen vergessenen Möglichkeiten. Er erlebt den Tag, er rekonstruiert den Tag, er baut den Tag, er zerbaut den Tag. Irgendwann fallen Erzählzeit und Echtzeit zusammen, was passiert dann?

«Jede Aufnahme meines Sprechens ist ein Bild meiner Selbst. Das bleibt in sich ungenügend, fragmentarisch, kommentarbedürftig. Sobald ich die Aufnahme höre, ist sie mir fremd. Das ist nicht meine Stimme, das habe ich nicht gesagt. Jede Aufnahme ist wie ein Geständnis: Sie kann gegen mich verwendet werden, auch von mir. Sobald etwas gesagt ist, ist auch das Gegenteil denkbar.
Uns abschliessend selbst darzustellen bleibt unerreichte Sehnsucht. Also müssen wir weitermachen, versuchen, an der Sprache zu arbeiten, an den Formen, den Bildern von und zu uns. Joyce treibt das extrem weit. Jetzt sind wir dran.»
Stephan Stock

Credits

März
03 Do Südbühne
20.00
05 Sa Südbühne
20.00
06 So Südbühne
18.00
07 Mo Südbühne
20.00
09 Mi Südbühne
20.00
14 Mo Südbühne
20.00
15 Di Südbühne
20.00
16 Mi Südbühne
20.00