Gessnerallee
Zürich

Tenir le temps

/ AUSVERKAUFT

Rachid Ouramdane

Wer hat eigentlich die Kontrolle in einer Gesellschaft, die von so hoher Geschwindigkeit geprägt ist? Wie beginnt eine politische Bewegung? Wie eine physische? Wer gibt den Anstoss? In der beeindruckenden Arbeit «Tenir le temps» bilden 15 Tänzer_innen ein mechanisches Gefüge, das sich immer wieder selbst überwältigt: in rhythmischen Handlungen, in Dominoeffekten und in Kettenreaktionen. Die Fähigkeit des einzelnen Körpers, sich anzupassen, wird sichtbar, Gender spielt keine Rolle mehr und verschwindet; in der Masse fangen die Körper an, über sich hinauszuwachsen. Als Inspiration diente der Kunstfilm «Der Lauf der Dinge» (1988) von Fischli/Weiss: Hier bringt eine Explosion einen Reifen zum Drehen, der wiederum eine Palette anstösst, die ihrerseits eine mit Säure gefüllte Flasche zum Umstürzen bringt. Musikalisch umfasst wird der Abend von den minimalistischen Kompositionen von Jean-Baptiste Julien, die sich spiralförmig bis ins scheinbar Unendliche spielen.

Der französisch-algerische Starchoreograf Rachid Ouramdane hat mit Künstler_innen wie Emanuelle Huynh, Odile Duboc, Hervé Robbe, Meg Stuart, Christian Rizzo, Alain Buffard und Julie Nioche gearbeitet. Ouramdane war bereits 2013 mit seiner gefeierten Arbeit «Sfumato» in der Gessnerallee zu Gast. 

Credits

Juni
03 Fr Halle
20.00
04 Sa Halle
18.00