Wer hat eigentlich die Kontrolle in einer Gesellschaft, die von so hoher Geschwindigkeit geprägt ist? Wie beginnt eine politische Bewegung? Wie eine physische? Wer gibt den Anstoss? In der beeindruckenden Arbeit «Tenir le temps» bilden 15 Tänzer_innen ein mechanisches Gefüge, das sich immer wieder selbst überwältigt: in rhythmischen Handlungen, in Dominoeffekten und in Kettenreaktionen. Die Fähigkeit des einzelnen Körpers, sich anzupassen, wird sichtbar, Gender spielt keine Rolle mehr und verschwindet; in der Masse fangen die Körper an, über sich hinauszuwachsen. Als Inspiration diente der Kunstfilm «Der Lauf der Dinge» (1988) von Fischli/Weiss: Hier bringt eine Explosion einen Reifen zum Drehen, der wiederum eine Palette anstösst, die ihrerseits eine mit Säure gefüllte Flasche zum Umstürzen bringt. Musikalisch umfasst wird der Abend von den minimalistischen Kompositionen von Jean-Baptiste Julien, die sich spiralförmig bis ins scheinbar Unendliche spielen.
Der französisch-algerische Starchoreograf Rachid Ouramdane hat mit Künstler_innen wie Emanuelle Huynh, Odile Duboc, Hervé Robbe, Meg Stuart, Christian Rizzo, Alain Buffard und Julie Nioche gearbeitet. Ouramdane war bereits 2013 mit seiner gefeierten Arbeit «Sfumato» in der Gessnerallee zu Gast.
Mit Fernando Carrion, Jacquelyn Elder, Annie Hanauer, Alexis Jestin, Lora Juodkaite, Arina Lannoo, Sébastien Ledig, Lucille Mansas, Yu Otagaki, Mayalen Otondo, Saïef Remmide, Alexandra Rogovska, Ruben Sanchez, Sandra Savin, Leandro Villavicencio, Aure Wachter Konzept, Choreografie Rachid Ouramdane Komposition Jean-Baptiste Julien Licht Stéphane Graillot Bühnenbild Sylvain Giraudeau Kostüme La Bourette Choreografieassistenz Agalie Vandamme Technische Leitung Sylvain Giraudeau Ton Laurent Lechenault Produktionsleitung Erell Melscoët, Anaïs Métayer
Eine Produktion von Centre chorégraphique national de Grenoble
In Koproduktion mit L’A./Rachid Ouramdane, Bonlieu Scène nationale d'Annecy, Festival Montpellier Danse 2015, dans le cadre d’une résidence à l’Agora, Cité internationale de la danse, Théâtre de la Ville - Paris, MC2 : Grenoble Unterstützt durch the Centre national de la danse contemporaine d'Angers, the Centre chorégraphique national de Grenoble (Accueil Studio 2015), the Ménagerie de verre (Studiolab), Adami and Spedidam Partner Ruben Sanchez Dance Wear
Das Stück wurde kreiert mit der Unterstützung von Ministère de la culture et de la communication/DRAC Île-de France dans le cadre de l’aide à la compagnie conventionnée et de la Région Île-de-France au titre de la permanence artistique
Präsentiert im Rahmen der Festspiele Zürich