Gessnerallee
Zürich

Die Instagram-Models drücken ihr Fett in die Tonne wie ich mein Selbstwertgefühl

/ Profilkurs «Musik in Zeit und Szene»

Albert-Schweitzer-Gymnasium Hamburg (DE)

Diese Vorstellung ist Teil von:
SCHAU – Das Theatertreffen der Schweizer Gymnasien

Abi im Jahr 2018. Wir sind bereit zum Durchstarten. Aber laut UN herrscht Alarmstufe Rot: Trump und der Atomknopf, Global Warming und das Ende der Demokratie, Populismus allerorts und in meinem Kopf: Instagram-Models. Ich kann nicht mehr!!! Ist das die Zukunft? Durch diesen Riesenschlamassel in uns und um uns ringen wir nicht nur immer stärker um unseren Wertekanon. Wir verlieren auch langsam aber sicher den Überblick! Freut sich die Welt da draussen eigentlich überhaupt so richtig auf uns?

Aus dieser Unsicherheit heraus entstand unser Stück. In unseren sehr persönlichen Texten zeigen wir, wie sich das Jahr 2018 in unseren Köpfen wiederspiegelt. Die logische Spielform für dieses Chaos in der Welt und in unseren Köpfen, welches man auch nicht mit Schubert oder Adele oder Alkohol ausblenden kann (das haben wir doch alles schon probiert), erscheint uns der postdramatische Diskurs, musikalisch verziert. Komplex im Denken, ohne klassische Handlung, ohne klassische Figuren. Assoziativ. Zynisch. Abendländisch. (#bittenichtuntergehen).

Gruppe:
Bevor wir zu schreiben anfingen, haben wir uns die Stilmittel des Postdramatischen vergegenwärtigt und Textausschnitte der Autoren René Pollesch und Elfriede Jelinek sprachlich analysiert. Dann haben wir in Teams zu Themenfeldern eigene postdramatische Stilstudien entworfen und uns auf unterschiedliche Spielformen verständigt (zum Beispiel «performing lecture mit Powerpoint zum Thema Instagram-Models»).
Da wir alle Musikerinnen und Musiker sind, wollten wir unseren Texten auch Musik an die Seite stellen. Denn Musik spricht noch einmal eine eigene Sprache. Daher haben wir unsere Diskurse mit musikalischen «Reflexionsflächen» durchschossen, entnommen aus unserem anwachsenden musikalischen Bildungskanon. Enge aber unkonventionelle Bezüge zwischen gesungenem und gesprochenem Wort waren das Ziel.
Die Projektionen stiften inhaltliche Kohärenz oder Verwirrung. Denn das Publikum soll seinen eigenen Weg durch unseren postdramatischen «Wahrnehmungsausschnitt» finden.
Zu den Kostümen: Warmes für frostige Zeiten. Darunter: Frostiges für warme Zeiten. 

Credits

Mai
08 Mi ZHdK Bühne A / Gessnerallee 9
19.3021.30