Gessnerallee
Zürich

24 Bilder pro Sekunde

Boris Nikitin / Kukuruz Quartett

«Ein radikaler Abend, der einen auf die eigene Wahrnehmung zurückwirft»
(Dagmar Walser, SRF Kultur Kompakt)

«Das ist brutal, das tut weh und regt gerade durch die krass nicht erfüllten Erwartungen und Wünsche an ein Tanztheater zum Denken an»
(Dominik Spirgi, bz)

Ein Raum zwischen Niemandsland, Filmset und White Cube. Darin sechs Tänzer*innen, ein Klavierquartett und ein Billboard. Sie wärmen ihre Instrumente auf, dehnen ihre Körper, begegnen sich, verlieren sich, verschwinden. Während das flackernde Licht einer Videoprojektion den Raum durchzieht, entwickelt sich langsam ein Beat, ein Puls.

«24 Bilder pro Sekunde» von Boris Nikitin ist zugleich seine erste Arbeit, in der kein gesprochenes Wort fällt. Das neue Stück des Schweizer Regisseurs fokussiert sich ganz auf das Zusammenspiel sämtlicher Elemente. Bewegung, Musik, Video bilden zusammen eine musikalische Gesamtkomposition, in deren Mittelpunkt ein Thema steht: das Verhältnis von Körper und Zeit.

Ausgangspunkt des Abends ist ein Zitat von Jean Cocteau: «Filme machen bedeutet dem Menschen in 24 Bildern pro Sekunde beim Sterben zuschauen.» Film ist nicht nur die kompositorische Illusion von Bewegung und Vitalität, sondern zugleich Dokument der Zeit.

«24 Bilder pro Sekunde» eignet sich dieses Zitat an und blickt auf das, was zwischen den Bildern, zwischen den Körpern stattfindet - auf die Lücken im Raum, auf das Vergehen der Zeit.

Im Zentrum steht dabei das kompositorische Verhältnis zwischen der im Raum agierenden Tänzer*innen und Performer*innen und der Live-Musik des Zürcher Klavierquartetts Kukuruz. Dieses Verhältnis zieht sich wie ein roter Faden durch das Stück, bildet dessen sich über den Abend entwickelnden Puls und Herzschlag.

Mit «24 Bilder pro Sekunde» schliesst Boris Nikitin an seine Stücke «Hamlet» und «Versuch über das Sterben»* an und entwirft ein gesamtmusikalisches Tableau über die Verwundbarkeit und Sterblichkeit des Körpers.

* «Versuch über das Sterben» wird am 12.6.2020 an der Gessnerallee gezeigt. Details dazu werden Anfang Mai veröffentlicht.

Credits

© Kerim El-Mokdad
© Kerim El-Mokdad
© Donata Ettlin
© Donata Ettlin
→ nicht sprachbasiert → Dauer: ca. 90 Minuten
März
18 Mi FÄLLT AUS
20.00
19 Do FÄLLT AUS
20.00