«Cinderella» klingt harmlos, ist aber alles andere als eine nette Märchenstunde. Aschenputtel lebt ja bekanntlich bei ihrer Stiefmutter und muss sich mit deren faulen Töchtern herumschlagen, die sie demütigen und ihr viel Arbeit aufdrücken. Den Frust darüber lässt die radikale Performancekünstlerin Ann Liv Young alias Sherry in ihrem Stück heraus.
Sie nimmt den Märchenklassiker der Gebrüder Grimm zum Anlass weibliche Macht und Aggression auszuspielen. Indem sie sich der Erwartungshaltung des Publikums radikal verweigert und das Verhältnis zwischen ihm und ihr auf den Kopf stellt, lässt sie ihre Zuschauer spüren, wie Machtmechanismen wirken. Das kann unglaublich lustig aber auch furchteinflössend sein, ist aber in jedem Fall immer liebevoll gemeint. Je nach Reaktion des Publikums fällt die Performance dabei jedes Mal anders aus.
Konzept, Bühnenbild, Kostüme, Lichtdesign, Produktion Ann Liv Young Musik, Performance Ann Liv Young, Michael A Guerrero Koproduktion Inkonst (Malmo, Sweden), Black Box Theater (Oslo, Norway), Avant Garden (Trondheim, Norway) Bild Michael A Guerrero