Lhaga Koondhor ist seit August 2020 Co-Kuratorin der Gessnerallee und verantwortet jährlich ein genreübergreifendes Intensivprogramm, sowie mehrere kleine Interventionen übers Jahr verteilt. Für den achten Zyklus hat sie sich mit den Räumlichkeiten des Nordflügels beschäftigt – ein unbequemer Raum, langgezogen und unterteilt durch diverse Holzpfosten. Die spezifische Architektur und Historie der Räumlichkeiten haben Lhagas Interesse geweckt und ein komplettes Imaginationsfeld aufgetan. Wo einst Armeepferde trainiert wurden um zu performen, performen heute Kunstschaffende. Es geht um Kontrolle und Verlust, um Halluzination und Zucht. Lhaga Kondhoor hat eine Rauminstallation konzipiert und lädt getreu ihrem interdisziplinären Ansatz Künstler*innen, Schreiber*innen, Performer*innen und Musiker*innen ein, auf die Themen und den Raum zu reagieren. one for all ist ein Hybrid auf allen Ebenen: Musik, Performance, Installation, Text und Duft.
14.01.2022 – 18:00-22:00
Opening der Installation mit einem Soundpiece von Asma Maroof
15.01.2022 – 17:00-20:00
19:00 Uhr Performance von Nils Amadeus Lange
19.01.2022 – 17:00-20:00
Installation mit einem Soundpiece von Asma Maroof ist frei begehbar
20.01.22 – 17:00-20:00
Installation mit Performance von Tapiwa ist frei begehbar.
21.01.2022 – 19:00-22:00
Talk mit Laurent Mialon «La Peste» und Nkisi moderiert von Caterina de Nicola. Im Anschluss an den Talk gibt es eine Performance von Laurent Mialon «La Peste» zu sehen.
22.01.2022 –17:00-20:00
Installation mit einem Soundpiece von Asma Maroof ist frei begehbar
Die Installation ist am 17. und 18. Januar auf Anfrage geöffnet. Der Eintritt ist wenn nicht anders gekennzeichnet frei. Für Talks und Performances gibt es eine Abendkasse.
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Asma Maroof ist eine amerikanische Komponistin/Produzentin aus Zürich, die dystopische Klangatmosphären erforscht. Ihre Musik umfasst die Bereiche Film, Theater, Mode, Kunst und Dancefloor. Zu ihren jüngsten Projekten gehören Trajal Herrel: Monkey off my Back/ Cat's Meow (Zürich) , Wu Tsang: Anthem, (Guggenheim, New York), Louis Vuitton FW 2021, und das Mixtape The World is Dry Land (Lafayette Anticipations)
Caterina De Nicola ist eine 1991 in Ortona (IT) geborene Künstlerin, die derzeit in Zürich (CH) lebt. In ihrer Praxis greift sie auf Fiktion, Schrift, Klang und Objektuntersuchungen zurück, um formale und diskursive Muster zu formen, indem sie eine Analyse von Symbolen und Motiven sowie deren Zirkulation in einem größeren kulturellen System entwickelt. Caterina De Nicola nimmt häufig Anleihen bei anderen und behandelt den Geschmack als Werkzeug. In ihrer Praxis wird ein post-postmoderner Skeptizismus zu einem wiederkehrenden Mechanismus, durch den generische Bilder und Symbole es uns ermöglichen, uns als Teil einer gemeinsamen und undifferenzierten sozialen Umgebung zu fühlen. Als DJ und Produzentin ist sie hauptsächlich mit dem in Zürich ansässigen Musiklabel und Kollektiv Czarnagora verbunden. Ihre musikalische Produktion wird von Subgenres der Noise-Musik beeinflusst, die manchmal musikalisch sein kann und die No-Fi Ästhetik zu ihren Erweiterungen bringt.
Fragen Sie jeden kultivierten Raver nach La Peste, und er wird sich vor der kompromisslosen Kraft von Laurent Mialons Projekt verneigen. Das 1997 gegründete Projekt repräsentiert seit jeher eine der radikalsten Seiten des harten, experimentellen Techno in seiner gesamten psychedelischen Intensität und integriert Elemente der Power-Elektronik, komplexe Polyrhythmen, elektroakustische Klanglandschaften und eine ständige Suche nach der ultimativen Energieeruption. La Peste hat es geschafft, innerhalb des vernichtenden Potenzials seiner Musik eine extreme Schönheit zu finden und das Chaos bis an die Grenzen der ekstatischen Erfahrung auszudehnen, ohne der schieren Schwere seiner Musik Grenzen zu setzen. La Peste seziert die Mechanismen des Rave, um zu ihrem pulsierenden Kern vorzudringen, und setzt sie dann auf neue, verrückte Weise wieder zusammen. Es gelang ihm auch, eine Gemeinschaft von gleichgesinnten Soundschmieden um sich herum aufzubauen, indem er ihre Musik auf seinem Label Hangars Liquides veröffentlichte, einem der einflussreichsten und radikalsten Outputs des Rave-Zeitalters.
Melika Ngombe Kolongo wurde im Kongo geboren, wuchs in Belgien auf und begann nach ihrem Umzug nach London im Jahr 2012 unter dem Namen Nkisi aufzutreten. Sie wandte sich der aggressiveren Seite der Tanzmusik zu, behielt jedoch einen starken emotionalen Faktor sowie ein Gefühl der Verträumtheit bei und begann, Musik zu produzieren, zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als Resident in einer Clubnacht namens Endless. Nkisi produziert intensive, kraftvolle Clubtracks, die gleichermaßen von afrikanischen Polyrhythmen, Hardcore-Techno und italienischen Horrorfilmen der 70er Jahre beeinflusst sind. Die in London lebende Musikerin und bildende Künstlerin ist eine der Mitbegründerinnen von NON Worldwide, einem Kollektiv experimenteller Künstler aus der gesamten afrikanischen Diaspora.
Konzept & künstlerische Leitung | Lhaga Koondhor |
Sound | Asmara Maroof |
Text | Olamiju Fajemisin |
Foto | James Bantone |
Kollaboration Performances | Laurent Mialon "La Peste“, Nils Amadeus Lange, Nkisi |
Moderation Talk | Caterina de Nicola |
Konzeptionelle Mitarbeit und Konstruktion Raum | Moritz Lehner |
Beratung Lichtdesign | Ceylan Öztrük |
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